Der Chiemsee und die Kunst von Gregor Stehle – Weite als Ursprung

„Der Chiemsee ist ein Ort der Weite, der Stille und der Vereinigung. Diese Atmosphäre prägt meine künstlerische Arbeit – nicht als Motiv, sondern als energetische Grundlage. Wer moderne Kunst am Chiemsee kaufen möchte, findet hier vielleicht Werke, die diese Landschaft nicht abbilden, sondern ihre Haltung transformieren: Reduktion, Offenheit, Übergang, Tiefe, Leere, Raum.

Meine Malerei und Zeichnung entsteht in einem Spannungsfeld zwischen Konzentration und Loslassen. Farben treten zurück, Oberflächen atmen, Linien werden zu räumlichen Ereignissen. Das Ergebnis sind Bilder, die wie Fenster mit einer Aussicht auf große, erhabene Landschaften wirken – und jeden Innenraum in eine Landschaft verwandeln, in eine flächenlose Atmosphäre.“

 

untitled, AV-P-Nr.040, 2021

Der Chiemsee und die Kunst von Gregor Stehle – Weite als Ursprung

Der Chiemsee prägt das Werk von Gregor Stehle auf eine stille, aber tiefgehende Weise. Die tägliche Nähe zu Wasser, Horizont und offener Landschaft formt ein Kunstverständnis, das von Weite, Klarheit und stiller Präsenz getragen ist. Hier, wo Himmel und Wasser ineinander übergehen, entsteht ein Raum, der nicht begrenzt, sondern öffnet – genau dieser offene Raum bildet das Fundament seiner abstrakten Arbeiten.

ohne Titel,  AV-F-Nr.003 

Am Chiemsee wird Landschaft nicht als Motiv erfahren, sondern als Atmosphäre: als weiche Übergänge, als ruhige Flächen, als Zwischenräume, die sich ständig verändern und zugleich eine zeitlose Ruhe tragen. Dieses Landschaftserleben fließt in seine Bilder ein, ohne je gegenständlich zu werden. Die Werke erinnern nicht an den See – sie atmen seine Weite.

Das Licht über dem Wasser, die Stille der frühen Stunden, die klare Horizontlinie – all das schult einen Blick, der das Wesentliche im Reduzierten erkennt. Hier entsteht eine Verbindung zu Denkern wie Heidegger, der den Ort als „Raum des Seins“ versteht, und zu Merleau-Ponty, der Wahrnehmung als leibliche Anwesenheit beschreibt. Auch Nietzsches Idee einer offenen, schaffenden Freiheit findet Resonanz in dieser Landschaft: Wer Weite lebt, schafft Weite im Bild.

ohne Titel,  AV-F-Nr.012, 2021

Die abstrakten Setzungen, Linien und Flächen in Stehles Werk sind keine dekorativen Entscheidungen, sondern eine Antwort auf eine innere Landschaftserfahrung. Der Chiemsee wirkt wie ein Lehrer des Wesentlichen:

– die Klarheit der Wasserflächen,
– die stillen Übergänge zwischen Himmel und Erde,
– der offene Horizont, der ohne Worte spricht.

Aus dieser täglichen Erfahrung entsteht eine Kunst, die nicht abbildet, sondern räumliche Empfindung übersetzt – eine Form abstrakter, zeitgenössischer Malerei, die Stille nicht als Leere versteht, sondern als Möglichkeit. Eine Kunst, die Raum nicht füllt, sondern öffnet.

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